In den vergangenen Monaten habe ich für mein „Im Augenblick“-Projekt sechs Personen aus meinem Umfeld jeweils fünf identische Fragen gestellt und sie anschließend einige Stunden mit der Kamera begleitet. Das Ergebnis habt Ihr bereits hier auf meinem Blog lesen und sehen können.
Warum habe ich genau diese Fragen gestellt? Nun, weil es Fragen sind, mit denen ich mich immer wieder selbst konfrontiere und weil es mich interessiert, wie Menschen, die mir durch ihre Persönlichkeit, ihre Lebensweise oder Schaffen imponieren, darauf antworten. Dass mir die Portraitierten ihr Vertrauen geschenkt und sich bereit erklärt haben mitzumachen, ohne genau zu wissen, was am Ende dabei heraus kommt, finde ich nach wie vor beeindruckend und ganz wunderbar. Jeder der Portraitierten hat von mir, nachdem ich seine Antworten erhalten habe, auch meine persönlichen Antworten auf diese Fragen bekommen:
Wo kommst Du her?
Aus Rhein-Main, aufgewachsen im Dunstkreis von Frankfurt in einem Umfeld kreativ arbeitender Menschen. Eine Tatsache, die mir als Kind und Teenager nicht bewusst war. Niemand hat mich in die Richtung des kreativen Arbeitens gedrängt, der Wunsch danach kam ganz von selbst.
Wo willst du hin?
Weiter. Ein konkretes Ziel gibt es nicht. Nicht stillstehen. Dauerhaft ankommen ist nicht Teil des Konzepts.
Was treibt dich an?
Neugierde, der Wunsch bisher Unbekanntes zu entdecken, Neues zu lernen. Machen.
Was hält dich auf?
Das ewige Bedenken nicht gut genug zu sein. Damit meine ich nicht Perfektion. Perfektion langweilt mich. Doch der Anspruch an mich selber ist schon recht hoch. Manchmal zu hoch, um darüber schauen zu können.
Drei Dinge, die Du in 5 Jahren gemacht haben möchtest.
Ich habe diese Frage vor 3 Jahren beantwortet: Ein begonnenes Buchprojekt erfolgreich abschließen, eine Weile in Berlin leben und sich ein Sabbatical nehmen. Nun, Punkt eins und zwei sind erreicht, für Punkt drei bleiben mir noch zwei Jahre. Gelernt haben ich dabei, dass für sich selber formulierte, realisierbare Wünsche innerhalb eines konkret Zeitrahmens durchaus hilfreich sind. Das kann den inneren Willen stärken und einem ganz schön Dampf unterm Hintern machen.
Ich möchte mich nicht nahtlos in die Reihe der „Im Augenblick“-Portraits einreihen und deswegen seht Ihr von mir hierzu keine Fotoreportage. Eigentlich gibt es die ja auch schon hier, hier und hier.
Hinter Nocali steht Nicola. Wandelnd, gestaltend und mit der Profession, die inneren Zusammenhänge durch äußere Formen darzustellen.