Eigentlich wollte ich heute ein ganz anderes Rezept teilen, etwas anderes kochen und dementsprechend auch was anderes schreiben, doch beim Blick in den Kühlschrank lag da noch ein Päckchen frische Hefe. „Sollte ich heute verarbeiten“, dachte mein Kopf und erinnerte sich an das Hefegebäck, das meine Oma immer gebacken hat. „Wickelchen“ hat sie es genannt und war unser Alltime-Favorite. Das ging immer und duftete so gut, wenn die Hefeteilchen im Backofen waren. Das Rezept der Lucia-Brötchen hier ist eine leicht abgewandelte Variante davon, doch diese Form – das eingerollte „S“ – war neben Brezeln und gedrehten Zöpfen eine der Formen, die auch meine Oma für ihre Teilchen wählte.
Lucia-Brötchen (Lussekatter) werden nach Aussage dieses Internets in Schweden traditionell am 13. Dezember, dem Luciafest, gebacken und verzehrt. Ich denke beim Luciafest immer an Malin, mit der ich die ersten sechs Jahre meines Lebens Tür an Tür wohnte. Malins Mutter war Schwedin und am 13. Dezember kam Malin am frühen Morgen in einem weißen Kleid und einem Lichterkranz auf dem Kopf zu uns. In unserer Wohnung war es noch dunkel. Meine wird Mutter alle Lichter ausgemacht, so das Malins Erscheinung und die „Kerzen“ ihres Kopfschmucks voll zur Geltung kamen. Malin hatte einen Teller mit Gebäck dabei und stand damit an meinem Bett, um mich an diesem besonderen Tag so zu wecken. Ich empfand das damals irgendwie als magisch. Es hatte etwas Zauberhaftes meine Freundin so zu sehen. Doch das auf ihrem Teller waren definitiv keine Lucia-Brötchen! Nein, ich möchte mich nicht nachträglich beschweren. Im Gegenteil, ich war als kleines Mädchen mit den erhaltenen Keksen sehr zufrieden.
Das Rezept hier für eine vegane Variante der Lucia-Brötchen stammt wieder von Stefanie Reeb und aus ihrem Buch Süss & Gesund Weihnachten – neue Rezepte. Es ist mit Dinkelmehl (ich nehme Dinkelvollkornmehl) – also nicht glutenfrei.
Vegan
8 Stück
Für den Teig
100 ml ungesüßte Mandelmilch
½ Päckchen frische Hefe (21 g)
3 El Ahornsirup
1 Messerspitze gemahlener Safran
250 g Dinkelmehl
30 g geschmolzenes Kokosöl
¼ TL Salz
Zum Verzieren und Bestreichen
16 Rosinen
½ EL geschmolzenes Kokosöl
Hefe zerbröckeln und mit dem Ahornsirup und dem Safran mit der lauwarmen Mandelmilch vermischen. 5 Minuten ruhen lassen.
Das Dinkelmehl mit dem geschmolzenen Kokosöl und dem Salz in einer großen Schüssel vermischen. Die Hefemischung hinzufügen und das Ganze 3 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig darin an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
Den Teig in 8 Portionen aufteilen und zu fingerdicken Teigsträngen rollen. Die Enden der Stränge in entgegengesetzte Richtungen einrollen, so das die Teile wie ein „S“ aussehen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und nochmals 20 Minuten gehen lassen. Ich decke dafür das Blech wieder mit dem Tuch ab und stelle es an einen warmen Ort.
Den Backofen auf 220° vorheizen.
In die beiden Kringel der Brötchen jeweils eine Rosine drücken und auf der mittleren Schiene 10 Minuten backen. Die aus dem Ofen geholten, heißen Lucia-Brötchen mit dem geschmolzenen Kokosöl bepinseln.
* * *
Ich wünsche Euch einen schönen dritten Advent oder einfach einen entspannten Sonntag. Machts Euch gemütlich.
Hinter Nocali steht Nicola. Wandelnd, gestaltend und mit der Profession, die inneren Zusammenhänge durch äußere Formen darzustellen.
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