Ja, so war das vor 2 Jahren und als wir damals zurück kamen, erschien kurz darauf im ZEIT Magazin ein ausführlicher Beitrag, in dem die Illustratorin und Autorin Alexandra Klobouk über Lissabon und die Portugiesische Küche berichtete – in Worten und Zeichnungen. Auf diesen Beitrag, der sich bei der Leserschaft ausgesprochener Beliebtheit erfreute, wurde auch der Antje Kunstmann Verlag aufmerksam. Und so kam es, dass Alexandra Klobouk und Rita Cortes Valente de Oliveira doch noch ihre ursprüngliche Idee von einem illustrierten Kochbuch über die Küche Portugals umsetzen konnten. Eine Küche, die bei uns immer noch weitgehend unbekannt ist. Der Gedanke für ein solches Buch entstand bereits 2011 bei gemeinsamen Kochsessions der beiden Freundinnen. In dem Jahr, das Alexandra – die eigentlich aus Deutschland kommt – in Lissabon verbrachte. Das erzählte sie mir, als wir uns im Berliner Café Espera trafen auf einen Plausch zwischen Gestaltern und Buchautoren. Doch wir unterhielten uns nicht nur über Buchgestaltung, sondern berieten uns über die Pastel de Nata Quellen Berlins, sprachen über Lissaboner Markthallen und Cafés und darüber, dass auch in Portugal das Bewusstsein für regionale Produkte und Lebensmittel stetig wächst und das dort mit der Insel Madeira exotische Südfrüchte zu den landtypischen Waren zählen.
Nicht zu jedem Rezept findet sich in diesem Buch eine von Alexandras wunderbaren „Erklärzeichnungen“ oder ein Foodbild. Manchmal gibt es einfach nur Fotos einer Zutat und dann auch mal gar kein Bild. Wir sind heute viel zu sehr daran gewöhnt, dass uns Kochbücher erst einmal visuell vorführen, was wir kochen könnten: ach das sieht aber toll aus … und uns dabei ein Stück weit der eigenen Kreativität berauben. Noch in den alten Kochbüchern aus dem Haushalt meiner Oma und Uroma finden sich gar keine Abbildungen der Gerichte. Und macht das was? Nein. Oder doch! Denn man muss genauer lesen, um eine Auswahl treffen zu können. Man muss sich auf das Buch einlassen, sich Zeit dafür nehmen und es nicht einfach nur beiläufig durchblättern. Und man lässt sich nicht von überdressierter Hochglanzfotografie betrügen.
In „Die Portugiesische Küche“ verführen vor allem die Zeichnungen von Alexandra. Diese Küche ist bodenständig, pur und ehrlich und so präsentiert sich auch dieses Kochbuch. Die grafische Gestaltung übernahm Eva Gonçalves. Die gebürtige Portugiesin lebt und arbeitet in Berlin und hat die verschiedenen Stilmittel dieses Werkes in einem harmonische Gestaltungsrahmen zusammengeführt. Unter der kreativen Leitung von Alexandra entstand so ein Buch, das eine ungeheure Sympathie ausstrahlt. Es ist ein bisschen wie Besuch aus Portugal. Es lädt ein zu zuhören, zu entdecken und zu lernen und das macht sehr große Freude. Eines Tages werden wir wieder nach Portugal reisen und bis es soweit ist, habe ich nun Alexandras und Ritas Buch, das mir dieses Land in die eigene Küche trägt. Olá meu amor und auf bald!
Alexandra hat mir übrigens verraten, dass sie gerade an einem neuen Buch arbeitet. Ein Buch über Lissabon. Oder besser über Maria Lisboa, denn Lissabon ist eine Dame. Das habe ich gelernt aus „Die Portugiesische Küche“. Es ist eine von vielen kleinen Geschichten, die Ihr in diesem bezaubernd köstlichen Kochbuch entdecken könnt.
Die portugiesische Küche – A Cozinha Portuguesa
Alexandra Klobouk & Rita Cortes Valente de Oliveira
erschienen Mai 2014 im Verlag Antje Kunstmann
ISBN 978-3-88897-940-8
Leseprobe
Vielen Dank an Heike Bräutigam vom Verlag Antje Kunstmann für die Zurverfügungstellung des Buches.
Alle Fotos in diesem Beitrag: Nicola Holtkamp
Hinter Nocali steht Nicola. Wandelnd, gestaltend und mit der Profession, die inneren Zusammenhänge durch äußere Formen darzustellen.
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3 Comments
OH JA!
Unterschreibe ich alles. Ebenfalls verliebt seit dem Zeitsonderheft. Und Alexandra ist in echt so smart und nett und einfach klasse. Das Buch auch, wie ich bei der Buchvorstellung erleben durfte.
Liebe Katja, hab’s eben auf Deinem Blog entdeckt. Schön. :)
Was für ein schöner Blog und was für eine schöne Buchvorstellung! Ich habe mir das Zeitheft damals extra aufgehoben (kam ich doch gerade von einem Lissabontrip zurück und war soo verliebt in die Stadt), schön zu sehen, dass es inzwischen tatsächlich das Kochbuch gibt. Ich glaub, nach dem Umzug darf das bei uns einziehen, die Illustrationen sind einfach wunderbar. Und Rezept für portugiesische Törtchen schaden nie.