Nachdem wir in Aix sehr mit dem Verkehr und der Straßenführung gehadert hatten, habe ich in Marseille mit Ähnlichem gerechnet. Dem war aber nicht so. Total unkompliziert gestaltete sich die Anfahrt zum Parkhaus „Vieux Port“ am Museum MuCEM – Museum der Zivilisationen Europas und den Mittelmeers – dem Ausgangspunkt unserer Stadtspaziergangs. Von dort schlenderten wir zum Forts Saint-Jean und erkundeten die restaurierte Anlage.
Das Gelände des Forts lässt sich über verschiedene Wegen entdecken. Es gibt z. B. Gänge, die durch das Gemäuer führen, einen Garten – den „Jardin des migrations“ – dessen vielfältige Pflanzen durch die Wärme der Junisonne herrlich dufteten. Dort stehen an verschiedenen Stellen Picknicktische, es finden sich Zapfstellen für Trinkwasser und man kann die Aussicht über die Stadt oder das Meer genießen. Zwei Brücken, die ein bisschen wie umgekippte Stahlträgern aussehen, verbinden zum einen das historische Fort mit der Dachterrasse des modernen Museumsbaus und führen zum anderen über eine Hauptverkehrsstraße, so das man bequem Richtung alter Hafen weiter bummeln kann.
Und bummeln war definitiv das, was wir getan haben, denn es war heiß – sehr heiß. Irgendwie haben wir es immer geschafft, in der Mittagshitze unterwegs zu sein. Das hatte allerdings den Vorteil, dass wir in den Genuss der „Menu du jour“ kamen, welches Restaurants meist um die Mittagszeit anbieten. In Marseille genossen wir drei ausgezeichnete Gänge im Les Arcenaulx, umgeben von Kellnern die, trotz ihrer für die Temperaturen viel zu langärmlichen Hemden, nicht weniger charmant und aufmerksam die Gäste umsorgten. Im Gebäude des Restaurants befindet sich auch ein Buchladen, in dem es unter anderem ausgesprochen schöne Kochbücher zu bewundern gibt.
„Es ist leichter über Florenz ein Buch zu schreiben als drei Seiten über Marseille.“
Walter Benjamin
Geholfen hat uns bei diesem Stadtspaziergang ein Tourguide aus dem Verlagsprogramm meiner Schwester, in dem – neben zahlreichen Naturwanderungen – eben auch diese Stadtour in Marseille beschrieben ist. Wir haben also nur einen sehr kleinen Teil gesehen von dieser beeindruckenden Stadt am Mittelmeer und sicher den, der auf Tourismus „optimiert“ ist, doch Marseille hat sich uns von einer charmanten Seite präsentiert.
Alle Fotos in diesem Beitrag: © Nicola Holtkamp
Hinter Nocali steht Nicola. Wandelnd, gestaltend und mit der Profession, die inneren Zusammenhänge durch äußere Formen darzustellen.
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